VON PARTNER ZU FREUNDEN?

DHW und Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) diskutieren in Berlin über eine neue Phase der deutsch-griechischen Beziehungen.

Verbündete – sicher, Partner – auf jeden Fall; aber Freunde? Die deutsch-griechischen Beziehungen sind auf persönlicher Ebene herzlich und gut. Insgesamt jedoch belasten die Folgen der Schuldenkrise, der Flüchtlingskrise seit 2015 aber auch der historischen Verbrechen der deutschen Wehrmacht in Griechenland diese Wahrnehmung. Andererseits stimmen die Entwicklungen der letzten Monate hoffnungsvoll, was die positiven Reaktionen auf die beachtliche Anzahl hoher gegenseitiger Besuche in Athen und Berlin zeigen. Gleichzeitig verschieben sich die geopolitischen Koordinaten für beide Länder, sodass ein gutes Verhältnis und eine gegenseitige Abstimmung wichtiger denn je sind.

Wo stehen wir also zwischen Athen und Berlin im Jahr 2023? Wo können die beiden Länder noch enger zusammenarbeiten? Und wie können wir eine positive Agenda für die Zukunft setzen? All dies diskutierten Mitglieder und Freunde der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung und ein breites Publikum aus Politik, Wirtschaft, Medien, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Diplomatie – an deren Spitze die Botschafterin Griechenlands in Berlin Maria Marinaki und Melina Savva von der Botschaft Zyperns – im Rahmen eines Vortrags von Dr. Ronald Meinardus im Festsaal der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Berlin, unweit der Botschaft der Hellenischen Republik.

Als früherer Leiter der griechischen Redaktion der Deutschen Welle, jahrelanger Beobachter der deutsch-griechischen und griechisch-türkischen bzw. zyprisch-türkischen Beziehungen und zurzeit Leiter des Mittelmeerprogramms des griechischen Think Tanks des Außenministeriums ELIAMEP (Hellenic Institute for Foreign and European Policy) überzeugte Dr. Meinardus mit seiner außerordentlichen Expertise. Dabei informierte er über die Ergebnisse einer rezenten Umfrage zum Bild Deutschlands in Griechenland und wie sich diese in den letzten Monaten nach den Besuchen hochrangiger deutscher Politiker in Griechenland und dem Besuch der Staatspräsidentin Griechenlands, Katerina Sakellaropoulou, in Berlin entwickelt haben. Seine Darstellung untermauerte er mit interessanten und politisch brisanten Äußerungen dieser Politiker und zeigte auf, welche Bedeutung solche Stellungnahmen für eine positive Entwicklung in den Beziehungen und evtl. zu einer engeren Freundschaft beitragen können.

Die anschließende sehr lebendige Diskussion zum Thema der Veranstaltung, aber auch die kommenden Wahlen in Griechenland, moderierte der Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Athen, Marian Wendt. Am Panel nahmen neben Dr. Meinardus teil: Thomas Rachel (MdB CDU/CSU), Berichterstatter für Griechenland in der Unionsfraktion und langjähriger Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, der ehemalige Außenminister Griechenlands Dimitrios Droutsas und die Berlin-Korrespondentin der Deutschen Welle Dimitra Kyranoudi.

Die Veranstaltung eröffneten seitens der KAS Marian Wendt und der Präsident der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung, Phedon Codjambopoulo, der in seinem Grußwort einen Überblick über den Stand der deutsch-griechischen Wirtschaftsbeziehungen gab und den Beitrag und die Rolle der deutsch-griechischen Wirtschaftsdiaspora dazu beleuchtete.

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